Written by 7:00 Achtsamkeit, Adventskalender, ganzwunderbar • 2 Comments

Deine innere Stille

Innere Stille

Artikel von Lena Noa, www.teamintrovertiert.de/Anzeige aufgrund von Namensnennung/Bild von truthseeker08 auf Pixabay

24. Türchen des Yogablog Adventskalenders

Wenn der vorweihnachtliche Trubel zu Ende geht, wenn alle Weihnachtsmärkte besucht, alleTürchen geöffnet, alle Karten verschickt, alle Sterne gebastelt, alle Pakete verschenkt, alle Lieder gesungen und alle Kerzen angezündet wurden – dann kommt die Zeit der Stille.

Das Glück in der Stille finden

Die Stille – wir haben sie gut versteckt und schon fast vergessen. Wir wollen alles greifen, begreifen, erfassen, messen und beweisen können. Doch Stille können wir nur fühlen. Wir können die Schallwellen von Geräuschen messen. Stille aber ist nicht messbar. Sie ist die Abwesenheit von Geräuschen, mehr nicht. Sie ist nichts und doch so unendlich viel. Sie ist da, denn du kannst sie fühlen. Das ist die äußere Stille.

„Je stiller du wirst, desto mehr kannst du hören.“ (chin. Sprichwort)

Deine innere Stille

Es gibt noch eine Stille. Sie ist ein Teil von dir: deine innere Stille. Sie ist tief vergraben unter deinen Gedanken, die um deine Aufmerksamkeit kämpfen, deinen Gefühlen, die dir etwas mitteilen wollen, und den äußeren Ablenkungen, die du suchst. Aber sie ist da. Immer. Und wartet darauf, dass du sie rufst. Finde und erlebe deine innere Stille, um zu fühlen, wie viel wertvoller sie ist als äußere Stille. Deine innere Stille ist dein ganz persönliches Luxusgut. Du glaubst, auch ohne sie zurecht zu kommen, doch wenn du sie gefunden hast, erkennst du, wie einzigartig und kostbar sie ist. Sie schenkt dir Frieden, Wohlbefinden und Glück. Erfahrungen, die mit Geld nicht zu kaufen sind.

Innere Stille tut gut

Stille tut dir körperlich gut – das kannst du fühlen. Es ist sogar wissenschaftlich nachgewiesen, dass das Gehirn sich durch Stille positiv verändert. Wenn äußere Reize ausbleiben, werden Hirnregionen aktiv und gestärkt, die sonst unterbeschäftigt sind. Diese Hirnareale werden bei Stille besser durchblutet, können wachsen – sogar stärker, als wenn du Entspannungsmusik hörst. Es sind deine Kreativität, deine Reflexion, deine Erinnerungen und deine Fantasie, die nun zur Entfaltung kommen dürfen. Stille ist die Entspannungspause für dein Gehirn. Es kann endlich abarbeiten, was sich an Reizen aufgestaut hat und verarbeitet werden will.

Wie kannst du deine innere Stille finden?

Bestimmt hast du sie schon einmal erlebt, ohne dass du dir ihrer bewusst warst. Wenn du beim Lesen eines Buches ganz in die Geschichte versinkst, wenn du stundenlang allein und konzentriert einer Tätigkeit nachgehst, wenn du ganz bei einer Sache bist – dann schließt du die Welt aus. Dann bist du ganz bei dir. Und bei deiner inneren Stille.

Denn in diesen Momenten lässt du dich nicht von äußeren Reizen ablenken. Du hörst das Auto nicht, das draußen hupt. Oder die Glocken der Kirchturmuhr. Du schenkst keinem der Gedanken Aufmerksamkeit, die sonst deinen Kopf beherrschen. Du hast in diesen Momenten keine Angst oder Sorgen. Du fühlst eine große Ruhe, Konzentration und tiefes Wohlbefinden. Sie ist da – deine innere Stille.

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Manchmal ist es nicht so leicht, die innere Stille zu finden. Sie ist zu tief in dir versteckt und zu selten gesucht. Dein Kopf ist es gewohnt, eine ständige Reizflut in Form von Geräuschen, Bildern, Gerüchen und Geschmäckern zu verarbeiten. Er ist auf äußere Stimulation eingestellt, und sein Erlebnishunger ist kaum zu stillen. Stille ist für deine Sinne ungewohnt, sie schenkt dem Gefühl der Langeweile eine Freifahrt.

Innere Stille lernen

Es ist ein Prozess, die innere Stille bewusst kennenzulernen und zu akzeptieren. Sie von einem Mangel an Stimulation zu einem Glücksmoment zu erheben. Lerne, deine innere Stille auszuhalten. Dann füllst du die Stille in dir mit dir selbst aus. Wenn du gerne meditierst, kannst du dich vielleicht noch an deine ersten Meditationen erinnern: Es fühlte sich schwierig an, einige Zeit still dazusitzen. Gedanken loszulassen. Ruhe zu erfahren. Erst mit der Zeit hast du gelernt, deine Meditationen zu verlängern. Der Kopf stellt sich um. Innere Stille zu erfahren ist Übungssache, wie so vieles im Leben.

Was innere Stille bewirkt

Deine innere Stille stärkt dein Selbst, denn sie ist dein innerster Wesenskern. Wenn du deinem Wesenskern erlaubst, sich frei und leicht zu entfalten, erfährst du das höchste Maß an Zufriedenheit. Das Ergebnis ist: Du bist im Gleichgewicht mit dir und der Welt. Dein Inneres verleiht dir Stabilität und Ausgeglichenheit, egal wie laut, schnell und intensiv die äußere Welt um dich herum wirbelt und dich beeinflussen will. Es ist dein Schutzpanzer, unerschütterlich und ewig.

Die Ruhe, die du in dir selbst findest, strahlst du aus. Je fester sie in dir verankert ist, desto mehr wird auch das Außen von deiner inneren Stille beruhigt. Innere Stille schafft äußere Stille. Vom Innen ins Außen. Wenn du es verstanden und erlebt hast, ist deine Welt eine andere geworden. Deine Ruhe und Ausgeglichenheit, die du deiner inneren Stille verdankst, verändert deine Perspektive auf das Geschehen um dich herum. Du denkst klarer, fokussierter, unbeeinflusst. Äußere Stille um dich herum brauchst du dann nicht mehr. Denn deine innere Stille ist da, wann immer du sie rufst. Die Stille heilt dich.

Negative Gedanken werden losgelassen, die Sinne erholen sich und können sich wieder feiner einstellen. Dein Kreislauf des Immer mehr – immer öfter – immer intensiver wird unterbrochen. Du schöpfst Kraft und Energie aus dir selbst, aus dem Nichts. Das ist die Antwort auf die Frage, was du tun musst, um glücklich zu sein: Nichts. Und zwar wortwörtlich.

Momente der Stille

Es gibt Momente, die nur in Stille erfahren werden können. Die durch Worte und Geräusche zerstört werden. Klassisches Beispiel: ein Sonnenuntergang. Stelle dir vor, ihr genießt ihn zu zweit, und berichtet euch laufend, wie schön er aussieht, wie die Farben leuchten, wie einmalig das Naturschauspiel doch ist. Nein, Worte stören hier. Ebenso, wenn du den Berggipfel erklimmst und den Ausblick genießt. Oder du die schnurrende Katze auf deinem Schoß kraulst. Oder Yoga übst.

Es gibt Dinge, die müssen still gefühlt, erlebt und genossen werden. Dann wird ein Moment zur Ewigkeit und die Ewigkeit reduziert sich auf einen Moment. Die Zeit steht still. Du kannst deine innere Stille sogar sehen. Schau in den winterlichen Sternenhimmel. In die visuelle, unendliche Stille des Universums. Das Universum da draußen ist wie dein inneres Universum: mystisch, unendlich, still. Lese mehr über die Stille unter www.teamintrovertiert.de

Namasté

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