Written by 22:14 ganzwunderbar, Yoga • One Comment

Nach 6 Wochen Ashram wieder in Deutschland – Wie es sich wirklich anfühlt

Erfahrungen nach einem Yoga Ashram in Indien
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Gastartikel von Cleo, 29 Jahre alt, Chai-Liebhaberin und Globetrotterin,
Headerbild: @Mark Zamora, www.unsplash.com

Falls du meinen letzten Beitrag zu meinem Ashram Aufenthalt in Indien gelesen hast, weißt du ja wie magisch Indien für mich war. Falls nicht: ich habe 6 Wochen lang im Gyan Yog Breath Ashram in Indien gelebt, was mein Leben komplett umgekrempelt hat. Die Erfahrung, Menschen und neu erlerntes Wissen möchte ich nicht mehr missen. Man kann es sich wirklich nicht vorstellen bevor man es selbst erlebt hat. Eine meiner besten Freundinnen hatte mir damals vor meiner Indien Reise gesagt:

Indien hält für jeden das bereit, was er/sie sucht.

Sie hatte Recht! Gibt es etwas wonach du suchst? Ich denke, jeder von uns sehnt sich nach etwas mehr Ruhe, Gelassenheit und innerem Frieden, oder? Ich meine, wenn es in unserem Kopf friedlich zugeht und wir nicht ständig von Sorgen und Plänen abgelenkt werden, können wir doch erst richtig den Moment genießen oder wie siehst du das?

Ankunft am Münchner Flughafen nach dem Yoga Ashram

Dienstags morgens gegen 8 Uhr landetet ich in München. Mit einem traurigen und einem lachenden Auge freute ich mich meine Freunde und Familie zusehen. Das erste, was mir auffiel war die Hektik und Passivität der Leute. Es schien mir, als würde jeder nur auf sein Handy starren, schnell von A nach B rennen und sein Umfeld gar nicht so richtig wahrnehmen. Als ich meinen Rucksack vom Fließband heben wollte und ausversehen mit einem Rucksackbändchen hängen blieb hatte ich das Gefühl, dass mich die Leute um mich herum etwas merkwürdig anguckten. In Indien hatte ich so viel Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit kennengelernt, welche mir am Tag meiner Ankunft in Deutschland ausblieb. Ich mag Deutschland wirklich sehr gerne und hatte auch schon sehr viele positive Erlebnisse, aber am Tag meiner Ankunft fiel es mir etwas anders auf.

Zurück am Arbeitsplatz in München nach dem Yoga Ashram

Oh, weh! Ich hatte meinen Job eigentlich immer sehr geliebt, muss jedoch zugeben, dass die ersten Tage etwas schwierig waren. Während ich in Indien sehr viele tiefgründige Gespräche geführt hatte, über den Sinn des Lebens philosophierte und inspirierende Menschen traf, ging es auf einmal wieder nur um Geld, exponentielles Wachstum und Know-How-Strategien. Natürlich weiß ich, dass man Geld zum Leben braucht (Miete, Essen und Flugtickets fallen ja schließlich nicht vom Himmel), aber es als wichtigstes Grundbedürfnis zu erachten finde ich nicht richtig. Die ersten Tage zurück am Arbeitsplatz haben sich angefühlt, als wäre ich noch in Indien. Es dauerte ungefähr eine Woche bis ich wieder in meinem Rhythmus drin war. Ich habe gelernt, dass ich nicht alles toll finden muss was um mich herum passiert. Anstatt zu meckern oder meine Energie in unnötige Gedanken zu investieren, habe ich versucht mein Erlerntes Wissen in meinen Alltag, Arbeit und Freizeit zu integrieren. Ich wollte keine Sekunde überheblich sein oder mich an dem Small Talk mancher Leute stören.

Positivität steckt an

Hattest du schon mal einen Moment, wo du sehr gut gelaunt warst, positiv gedacht hast du auf einmal damit andere angesteckt hast? Selbst, wenn man mit einem Lächeln durch die Strasse läuft (einem richtigen Lächeln, das von Innen herauskommt), bekommt man es doch irgendwie zurück. Seit meiner Rückkehr aus Indien habe ich mir stets 30 Minuten morgens und 30 Minuten abends „freigeräumt“ um Yoga zu machen und zu meditieren. Du kannst dir nicht vorstellen wir wichtig mir das ist und wie gut es mir tut! Ich habe dadurch das Gefühl und die Gewissheit bei mir zu bleiben, mich in Stresssituationen nicht aus der Ruhe bringen zulassen und alles etwas gelassener zu sehen.

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Tägliche Yoga Praxis

Die tägliche Sadhana (Yoga Praxis) schenkt mir einen klaren Geist und lässt Zweifel und Negativität minimieren. Egal ob auf der Arbeit oder im Freundes/Familienkreis, viele meiner Mitmenschen sprechen mich an und wollen alles über Indien und Yoga wissen. Letztens hat eine Arbeitskollegin von mir gesagt: „Cleo, du strahlst so viel Ruhe aus, ich muss auch mal nach Indien“. Da musste ich kurz lächeln und mir eingestehen, dass ich wirklich ruhiger geworden bin. Die ersten Tage nach Indien waren schwer, ja, weil ich das Land und die Menschen vermisste. Ich habe aber so gut wie es geht aufgehört alles zu vergleichen und stattdessen den Moment zu leben und alles so zunehmen wie es kommt. Eins der schönsten Dinge, die ich in Indien gelernt habe:

Jeder Moment ist genau so richtig wie er eben ist.

Es kann nicht immer alles rosig und schön sein. Schwierige Momente, Hürden und Tiefs gehören genau so dazu. Man kann sich entweder immer beschweren, gehen lassen oder gegen etwas ankämpfen, oder man fängt einfach an, das Leben so zu akzeptieren wie es kommt und mit Positivität voranzuschreiten.

Warum ich überlege meine Karriere-Richtung zu ändern

Seit meiner Indien Reise, interessiere ich mich nun sehr für Yoga, Gesundheit und Ernährung. Ich koche täglich und liebe es neue vegetarische Rezepte, Gewürze und Kräuter auszuprobieren. Das Yoga tut nicht nur meinem Körper gut und lässt Verspannungen davonschmelzen, es hat auch einfach einen enormen positiven Effekt auf meine Mentalität.

Ayurveda Liebe

Auch Ayurveda hat es mir angetan und genau deshalb plane ich nun eine professionelle Yoga & Ayurveda Ausbildung in Indien zumachen. Am 1. Januar 2020 starte ich mein 4-wöchiges Yoga Teacher Training im Gyan YogBreath Ashram. Die Schule, Lehrer und Atmosphäre haben mich sehr überzeugt und ich freue mich sehr, dass ich für dieses Programm akzeptiert wurde. Kennst du das Gefühl, wenn es im Bauch kribbelt und dein Herz dir sagt DAS musst du unbedingt machen? Genau so geht es mir. Ich kann es kaum erwarten noch mehr über Yoga, Ayurveda und Yogische Philosophie zu lernen. Generell spiele ich nun mit dem Gedanken auch beruflich etwas mehr in die Richtung Yoga & Gesundheit zu gehen und kann mir gut vorstellen irgendwann mein eigenes Ding zu machen. Ich würde sehr gerne mein Studienwissen mit Yoga verbinden und somit etwas tolles kreieren, was Menschen hilft glücklicher im Alltag zu sein.

Vielen Lieben Dank, liebe Cleo, für den tollen Beitrag. Wenn du magst, kannst du gerne von deiner Ausbildung oder den Vorbereitungen zu der Ausbildung berichten. Wir sind alle sehr gespannt darauf!

Namasté

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