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Feminine Meditation · Frauen meditieren anders

Feminine Meditation
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Gastartikel von von Katrin Jonas (www.katrin-jonas.com) (Artikel enthält Werbelink)


Die “Erfahrung Feminine Meditation”

Ich weiß, dass der Begriff des femininen Meditierens in der klassischen Meditationswelt so gut wie keine Rolle spielt. Das liegt zum einen daran, dass er in den traditionellen Meditationsanleitungen fehlt und zum anderen, weil erfahrene Meditierende wissen, dass der Zustand der Meditation als Erfahrung der Stille und Nicht-Identifikation kein geschlechtlicher, sondern ein neutraler ist. Genau deshalb, eben weil er neutral ist, sehnen sich auch so viele Menschen danach. Hier etwas zum Verständnis: Während der Begriff Meditation zumeist als ein übergreifender verwendet wird, sollte in der konkreten Meditationspraxis zwischen dem “Zustand der Meditation” und einer Meditationstechnik unterschieden werden. Vereinfacht gesagt dienen Meditationsanleitungen dazu, dass dieser “neutrale” Zustand der Meditation berührt werden kann. Nun zum femininen Meditieren: Wenn es um die konkrete Übungspraxis geht, kommt die Femininität ins Spiel. Frauen sprechen auf feminine Meditationstechniken, die sich aus der Funktionsweise des weiblichen Körpers ergeben, erfahrungsgemäß besser an. Folgende acht Punkte zeigen, womit das zusammenhängt und wie es funktioniert.

Feminine Meditation statt maskuline Meditation

Ob beim Meditieren oder im Leben, eine Frau fühlt sich dann am wohlsten, wenn sie mit ihrem Körper in Harmonie, vereint und gewissermaßen im Fluss ist. Deshalb liegt es nahe, dass sie auch im Einklang mit ihrem Körper meditiert. Unabhängig davon, ob sie sich für Yoga, Tai Chi, Qi Gong, klassische, aktive oder stille Meditationstechniken entscheidet, die Methode sollten mit ihrem Körper in Resonanz treten und es ihr leicht machen, dass es im Zentrum ihres Organismus still werden kann. Erst dann kommt besagte Neutralität zum Tragen.

Für statt gegen den Körper

Das geschlechtsspezifische Funktionieren des weiblichen Körpers hat sehr viel mit dem Hormonzyklus der Frau zu tun. Das heißt, dass sich eine Frau in einem ständigen rhythmischen  hormonellen Wechsel befindet, der auch verschiedene meditative Bedürfnisse mit sich bringt. Das sollte nicht überraschen, denn Frauen bemerken nicht nur körperliche Veränderungen vor,  während oder nach der Menstruation, sondern nehmen auch emotionale, gefühlsmäßige Schwankungen wahr. Diese machen sich natürlich auch in ihrem Verhältnis zur Innenschau  bemerkbar. Am wohlsten fühlt sich eine Frau beim Meditieren dann, wenn sie genau mit diesem Wandel ihres Körpers fließt.

Fließen statt kämpfen

Und anders herum: Wenn eine praktizierte Technik nicht zum Körper passt oder dessen aktuellen Bedürfnissen widerspricht, entsteht ein subtiler innerer Kampf, mit dem Meditierende den Zustand der Meditation kaum berühren können. In der gängigen Meditationswelt wird dieses Thema zumeist mit der gegenläufigen Strategie beantwortet: Wenn der Körper beim Meditieren meutert oder sich unrund anfühlt, wird er oftmals unter dem Deckmantel der Selbstdisziplinierung oder mit Begriffen wie “Neutralisierung” oder “Gleichmütigkeit” übergangen. Tatsächlich entstand durch die Betonung maskuliner Meditationstechniken die Idee, dass Anstrengung, Mühe und Selbstüberwindung beim Meditieren nötig sind. Darin sehe ich einen der Hauptunterschiede zum femininen Weg der Meditation.
Entspannen statt gegenhalten
Damit eine reale Chance entsteht, den “neutralen” Zustand der Meditation zu berühren, sollte das erregte Zentrale Nervensystem unbedingt entspannen und seine Erregung herunterfahren können. Das passiert dann, wenn der Körper beim Meditieren zufrieden ist und sich nicht mit Unwohlsein, eingeschlafenen Füßen, steifen Hüften, Rücken- oder Nackenschmerzen bemerkbar macht. Der Grad der Entspannung ist ein Indikator dafür, ob die Wahl der jeweiligen Meditationstechnik stimmt. Der kämpferische Aspekt der Meditation hingegen, wie er in langen Sitzsequenzen automatisch ins Spiel kommt, widerspricht oftmals dem weiblichen Körper. Und damit schlagen wir die Brücke zur bewegten Meditation.


Bewegen statt erstarren bei der feminine Meditation

Da der weibliche Körper regelmäßige hormonelle Veränderungen durchläuft und eine Frau dadurch gewissermaßen durchgängig in innerer “Bewegung” ist, kann dieser Umstand auch beim Meditieren genutzt werden. Die Erfahrung zeigt immer wieder, dass Frauen sich zu bewegten Meditationstechniken hingezogen fühlen. Ein gutes Beispiel sind hier nicht nur die Bewegungen des Yoga, des Tai Chi oder Qi Gong, sondern auch Tanzmeditationen (z.B. 5 Rhythmen nach Gabriele Roth oder die OSHO-Nataraj-Meditation) das Sufi-Whirling, Geh-, Lach- oder Atemmeditationen.

Mit feminine Meditation Stress abbauen statt drosseln

Das bewegte Meditieren ist aber noch aus einem anderen Grund empfehlenswert: In unserer stressbeladenen Zeit ist es für Meditierende nicht einfach, sich auf Knopfdruck in die Stille zu versenken. Stressreaktionen halten den Organismus in Erregung und sollten zunächst ausagiert werden. Viele Menschen spüren das auch und gehen nach einem stressigen Tag instinktiv zum Workout, besuchen Fitness- oder Yogakurse* (Werbelink) oder unternehmen einen Spaziergang. Und diesen Umstand können wir auch fürs Meditieren nutzen: Bewegungsmeditationen reichen dem gestressten Körper die Hand. Sie beruhigen das Nervensystem und bereiten es auf das Stillsein vor. Die “OSHO Aktiven Meditationen“ beispielsweise sind hier wegweisend.

Aus dem Kopf aussteigen statt denken bei der femininen Meditation

In Bewegung gelingt es außerdem besser, die Aufmerksamkeit von der ewig rödelnden Gedankenwelt hinein in den ganzen Körper zu lenken. Das ist wichtig, weil uns das konstante Nachdenken und Grübeln von unserem Körper abtrennt und genau das Frauen nicht gut bekommt. Es gibt eine Reihe typisch weiblicher gesundheitlicher Probleme wie Migräne, Tinnitus, Kieferspannungen, Neuralgien, Schulter-, Nacken- oder Rückenschmerzen oder gynäkologische Beschwerden, die durch die permanente Kopflastigkeit und die Vernachlässigung des Körperzentrums gefördert werden. Auch deshalb empfehle ich jeder meditierenden Frau, das Reich der Bewegungsmeditationen zu erobern.

Kreativ statt routiniert

Darüber hinaus sprechen Frauen wesentlich besser auf Meditationsmethoden an, die einen kreativen Ausdruck erlauben. Intuitive Bewegungen, Tanz, Atmung oder ganz normale Alltagsaktivitäten können benutzt werden, um den Organismus auf die Innenschau einzustimmen. Die Frau kann diese an ihre körperliche Konstellation, an ihr Zeitbudget, ihre beruflichen oder örtlichen Gegebenheiten anpassen.

Feminine Meditation in der Praxis

Um hier eine praktische Erfahrung zu vermitteln, stelle ich im folgenden eine bewegungsbezogene und zugleich kreative Meditationstechnik vor. Das Latihan stammt aus der indonesischen Tradition und vereint mehrere Aspekte des femininen Meditierens: Bewegung, Intuition, Freiheit im Ausdruck und inneren Fluss.
Viel Freude beim Experimentieren!

Meditatives Bewegen: Die Latihan-Meditation

Einstimmen
Du kannst Dir einen Timer auf etwa 15 Minuten oder wie lange Du Zeit hast stellen, aber auch ohne Zeitvorgabe vorgehen. Genauso kannst Du wählen, ob Du in Stille übst oder eine zurückhaltende Backgroundmusik anstellst. Stehend oder sitzend schließt Du die Augen. Um die Erfahrung zu vertiefen, kannst Du auch eine Augenmaske benutzen.
“Latihan”
Steigere jetzt Deine Körperwahrnehmung auf das Maximalste und lausche in Deinen Körper hinein. Erspüre das “Innenleben” Deines Organismus und nimm wahr, was in diesem vor sich geht. Sobald Du nur den geringsten Impuls zum Bewegen spürst, folge ihm mittels Bewegung. Wichtig hier: Du FOLGST. Anstatt Bewegung zu erzeugen, gibst Du Dich dem jeweiligen Impuls hin. Lasse vollkommen unzensiert, welche Art von Ausdruck entsteht.
Stille-Phase

Wenn der Timer tönt oder Du einfach aufhören möchtest, lasse die Bewegungen bewusst langsam ausklingen, und zwar so lange, bis sich diese wieder zur Ruhe begeben haben. Ruhe dann wahlweise sitzend, stehend oder liegend im Kontakt mit Deinem Körper nach.

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Vielen Dank, liebe Katrin, für diesen schönen femininen Artikel.
Namaste
Unterschrift Melanie vom Yogablog Ganzwunderbar

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