Gastartikel von Kevin Jackowski/Artikel enthält Werbelinks*/Photo by Massimo Rinaldi on Unsplash
Viele Menschen sind auf der Suche nach effektiven Möglichkeiten, wie sie ihrem Körper etwas Gutes tun können und wie sie zudem ihr Gewicht reduzieren können. Auch wenn Sport wie beispielsweise Joggen oder auch Kraftsport zu den gängigen Methoden gehören um fit zu bleiben und um den eigenen Körper in Form zu halten, gibt es auch noch weitere interessante Möglichkeiten und Maßnahmen um sich wohler zu fühlen. Zu diesen besonderen Möglichkeiten gehört auch das Heilfasten. Hast du schon einmal vom Heilfasten gehört – Nein? Dann wird dir dieser sehr ausführliche Artikel sicher weiterhelfen! Viel Spaß beim Lesen!
Was bedeutet eigentlich Heilfasten?
Bevor du im Folgenden einen umfangreichen Einblick in die Welt des Heilfastens erhältst, ist es sinnvoll in kurzen Worten zu beschreiben, was das Wort Heilfasten eigentlich bedeutet. Wenn man von Heilfasten spricht, dann meint man damit i.d.R. nicht nur, dass man auf beispielsweise Süßigkeiten, oder generell auf zuckerhaltige Lebensmittel verzichtet (wie z.B. beim individuellen Fasten), sondern es wird beim Heilfasten vollständig auf die Nahrungsaufnahme verzichtet. Lediglich Flüssigkeiten (z.B. in Form von Gemüsebrühe, Wasser und Säften) stehen in den Tagen des Heilfastens auf dem Speiseplan.
Auch wenn die Zeiträume des Heilfastens z.T. erheblich variieren können, so hört man häufiger Zeiträume von 7-10 Tagen. Wichtig ist an dieser Stelle zu erwähnen, dass man beim Heilfasten unbedingt mehr Zeit (als die eigentliche Fastenzeit) einplanen sollte um den Körperlangsam an die enorme Veränderung des Essverhaltens heranzuführen und um den Körper auch nach dem Fasten wieder genügend Zeit geben zu können um sich wieder an die Nahrungsaufnahme zu gewöhnen. Dafür werden meist 1-2 Tage für die Vorbereitung auf das Heilfasten eingeplant und wiederum 2-3 Tage um sich wieder an das normale Essverhalten zu gewöhnen.
Somit beinhaltet die kürzere Variante des Heilfastens incl. der Vorbereitung und der Nachbereitung ungefähr 14 Tage.
Für viele Menschen gehört das bewusste Fasten über einen vordefinierten Zeitraum zu den persönlichen Routinen innerhalb eines Jahres, die für sie meist eine besondere Bedeutung besitzen. Während andere Fastenkuren beispielsweise lediglich darauf ausgelegt sind bewusstauf Genussmittel zu verzichten, handelt es sich beim Heilfasten um eine deutlich „strengere“ Kur, da vollständig auf eine Nahrungsaufnahme verzichtet wird und in der Zeit des Fastens lediglich auf Flüssigkeiten zurückgegriffen wird.
Gründe für das Heilfasten
Wie auch bei anderen Fastenkuren können auch die Gründe für das Heilfasten sehr vielfältig und facettenreich sein. Dennoch lassen sich diese in ungefähr 3 Bereiche einteilen.
Der medizinische Bereich beim Heilfasten
Viele Menschen, die regelmäßig heilfasten, versprechen sich vom Heilfasten einen positiven gesundheitlichen Effekt. Da der Fokus des Heilfastens durch den bewussten Verzicht auf Nahrung auf die innere Reinigung des Körpers ausgelegt ist, erhoffen sich fastende Menschen ein verbessertes Wohlbefinden und auch langfristig mehr Vitalität. Diese kann sich beispielsweise darin äußern, dass sich ihr Stoffwechsel verbessert, (chronische) Schmerzen, Migräne und Allergien gelindert und reduziert werden oder auch, dass sich ihre Stimmung verbessert. Dadurch, dass dem Körper keine Energie zugeführt wird und dieser somit auch keine Nahrung verdauen muss, hat der Körper die Möglichkeit mit sich selbst zu arbeiten und sich auf sich selbst zu fokussieren.
Kalorien verlieren beim Heilfasten
Ein weiterer körperlicher Effekt, der aufgrund des Kaloriendefizits entstehen kann: Menschen, die heilfasten, verlieren an Gewicht und nehmen ab. Da es sich beim Heilfasten allerdings lediglich um eine temporäre Veränderung des Essverhaltens und nicht um eine langfristige Umstellung der Ernährung handelt, eignet sich das Heilfasten nicht um dauerhaft bewusst abzunehmen. Ganz im Gegenteil: Führt man den Körper zu schnell wieder an ein normales bzw. durchschnittliches Essverhalten heran, dann kann es sein, dass der Körper versucht den entstandenen Nahrungsmangel bzw. Energiemangel auszugleichen, sodass die Fastenden in einem kurzen Zeitraum zuviel essen, was wiederum dazu führen kann, dass man ein paar Wochen nach dem Heilfasten mehr wiegen wird, als vorher.
Möchtest du langfristig abnehmen, dann ist es sehr wichtig, du dich intensiver mit einem Kaloriendefizit und mit einer individuellen Ernährungsumstellung beschäftigst. Hier findest du übrigens einen empfehlenswerten Artikel zum Thema Abnehmen und Ernährung.
Wichtig ist an dieser Stelle noch einmal explizit darauf hinzuweisen, dass jeder Körper anders auf die enorme Umstellung des Essverhaltens reagiert. Vor allem Menschen mit Vorerkrankungen, aber auch Menschen, die bisher noch keine Erfahrungen mit dem Fasten gesammelt haben, sollten vor dem Fasten Rücksprache mit ihrem Arzt halten um ihr zukünftiges Fasten-Vorhaben konkret zu besprechen und medizinisch zu planen. Die Gesundheit muss schließlich stets im Fokus stehen. Solltest du dich also für das Heilfasten interessieren, dann halte bewusst Rücksprache mit einem Arzt deines Vertrauens, damit du auch bestmöglich von der Heilfasten-Kur profitieren kannst.
Der psychologische Bereich beim Heilfasten
Eine Heilfasten-Kur kann sich aufgrund des bewussten Verzichts auf Nahrung nicht nur auf den physischen Bereich des Körpers auswirken, sondern auch auf die Psyche des Fastenden. Dadurch, dass dem Körper lediglich Flüssigkeit zugeführt wird und dem Körper daher während der Fasten-Dauer Energie fehlen wird, kann sich das Heilfasten auch auf die Psyche des Menschen auswirken. Zum Einen wird sich aufgrund des Energiemangels voraussichtlich das Verhalten am Tag verändern (man wird beispielsweise ruhiger, verbringt mehr Zeit mit sich selbst und hat auch mehr Zeit zur Verfügung), zum anderen verspüren viele Menschen auch ein Gefühl der Dankbarkeit, da sie sich bewusst an dem Wesentlichen erfreuen können und einen anderen Bezug zum Thema „Essen und Konsum“ erhalten.
Dadurch, dass man bewusst auf Essen verzichtet und lediglich Flüssigkeit zu sich nimmt, gewinnt Essen und Ernährung erheblich an Bedeutung. Erst in Zeiten des Verzichts erkennt man Privilegien, wie beispielsweise Essen und Ernährung und erkennt zudem ggf. in welchem Überfluss man heutzutage lebt.
Der spirituelle Bereich beim Heilfasten
Neben dem medizinischen und auch dem psychologischen Bereich, könnte man an dieser Stelle auch noch einen dritten Bereich anführen: Den „spirituellen Bereich“. Menschen, die heilfasten, können durch diesen besonderen Prozess ein sehr tiefes Verhältnis zu sich, zu ihrerPersönlichkeit und auch zu ihrem Körper gewinnen. Der bewusste Verzicht auf Nahrung und die damit einhergehende Energiearmut können dazu führen, dass sich heilfastende Menschen mehr auf sich selbst besinnen und sich so selbst intensiver wahrnehmen und spüren. Der Prozess des Heilfastens wird daher auch oft als eine Art Reinigung erlebt, in der sich Menschen von äußeren Einflüssen (wie z.B. dem Konsum) lösen und mehr Zeit mit sich selbst, ihrem Geist und ihrem Körper verbringen. Dieser Fokus auf den eigenen Geist und den eigenen Körper kann beispielsweise die Beziehung zu sich selbst verbessern und sich so langfristig auf die eigene Persönlichkeit auswirken.
Die drei Stufen des Heilfasten
Wie im oberen Teil bereits kurz erwähnt, ist es sehr wichtig, dass du dich auf das Heilfasten intensiv und gründlich vorbereitest, damit die eigene Gesundheit stets im Fokus stehen kann. Es ist daher davon abzuraten sich spontan für eine Heilfasten-Kur zu entscheiden, weil so eine wichtige Struktur fehlen würde, die man benötigen wird um positive Ergebnisse mit dem Heilfasten erzielen zu können.
Für diesen Prozess eignen sich drei Stufen:
- Vorbereitung
- Durchführung
- Nachbereitung
Tipps zur Vorbereitung beim Heilfasten
Wie im oberen Bereich angedeutet gehört zu einer professionellen Vorbereitung ein ausführliches Arzt-Gespräch, in dem wichtige Fragen geklärt werden und zudem auch mögliche Nebenwirkungen und Risiken zur Sprache kommen können. Sollte soweit alles in Ordnung sein und dem Heilfasten gesundheitlich nichts im Weg stehen, dann solltest du dir 2-3 Tage Zeit nehmen um deinen Körper langsam an eine bewusste Nahrungsabstinenz heranzuführen. In diesen Tagen solltest du dich für leicht verdauliche Speisen entscheiden (z.B. Reis und Obst).
Zudem kann es sehr sinnvoll sein vor dem Fasten eine Darmreinigung durchzuführen, damit dein Verdauungstrakt auch wirklich leer ist. Dadurch, dass die Verdauung durch die fehlende Ernährung erheblich eingeschränkt sein wird, solltest du darauf verzichten Nahrungsreste in deinem Körper zu behalten. Zudem solltest du vor der Heilfasten-Kur sicherstellen, dass du bereits alles Wichtige eingekauft hast (Wasser, Tee, Gemüsebrühe) und dass du dich während der Fastenzeit möglichst viel entspannen kannst. Es ist nicht ratsam in Zeiten zu heilfasten, in denen man sehr viel Stress ausgesetzt ist.
Überblick:
- Arzt-Gespräch
- 2-3 Tage einplanen
- Leichte Speisen zu sich nehmen
- Einkaufen (Wasser, Gemüsebrühe, Tee)
- Darmreinigung
- Genügend Zeit zur Erholung sicherstellen
Tipps zur Durchführung des Heilfasten
Damit du auch wirklich vom Heilfasten profitieren kannst, achte darauf, dass du genügend Zeit für Erholung und für eine (entspannte) Bewegung wie z.B. Spaziergänge zur Verfügung hast. Nimm dir in dieser Zeit möglichst wenig vor und höre auf dich und auf deinen Körper. Achte zudem darauf, dass du genügend Flüssigkeit zu dir nimmst. 2,5 – 3 Liter pro Tag werden häufig empfohlen. Zudem solltest du auch auf deine Kalorienzufuhr achten. Die 500 Kalorien-Marke pro Tag sollte nicht überschritten werden.
Überblick:
- Erholung und leichte Bewegung
- Genügend Flüssigkeit trinken (2,5 – 3 Liter pro Tag)
- Nicht mehr als 500 Kalorien pro Tag
- Höre auf dich und auf deinen Körper
Tipps zur Nachbereitung beim Heilfasten
Wenn du deine Fasten-Tage geschafft hast, dann geht es darum den Körper wieder an Nahrung zu gewöhnen. Hierbei solltest du vor allem darauf achten, dass dein Essverhalten nach der Fastenkur ähnlich ist, wie vor dem Heilfasten. Häufig neigen Menschen nach dem Fasten dazu mehr zu essen (um die vergangene Fastenzeit zu kompensieren). Das wiederum kann sich sowohl negativ auf das eigene Körpergewicht, als auch auf den Stoffwechsel auswirken. Aus diesem Grund achte darauf, dass du 2-3 Tage nach dem Fasten mit leichtem Essen und mit kleinen Portionen beginnst. Hierfür eignen sich beispielsweise gekochtes Gemüse, Reis und auch Obst. Nimm dir die Zeit, die dein Körper (und auch dein Verdauungstrakt) benötigen und führe deinen Körper langsam und behutsam wieder an eine geregelte Ernährung heran.
Überblick:
- 2-3 Tage nach dem Fasten kleine und leichte Portionen essen
- Obst wie Superfoods, gekochtes Gemüse und Reis
- Langsam essen und kauen
Heilfasten – Mögliche Nebenwirkungen
Wenn man über einen längeren Zeitraum (Mehrere Tage bis Wochen) auf feste Nahrung verzichtet und lediglich Flüssigkeiten zu sich nimmt, dann können auch unerwünschte Nebenwirkungen auftreten (vor allem auch, wenn man bereits unter Vorerkrankungen leidet). Aus diesem Grund sollte auch vor dem Fasten die Meinung eines Arztes hinzugezogen werden. Damit du eine bessere Vorstellung davon erhältst, welche möglichen Nebenwirkungen es geben könnte, findest du hier eine kleine Übersicht. Natürlich können auch weitere Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden, da jeder Körper anders auf eine Heilfasten-Kur reagiert).
Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören unter anderem
- Müdigkeit
- Schwindel
- Antriebslosigkeit
- Durchfall
- Schlafstörungen
- Mundgeruch
- Migräne
- Kreislaufbeschwerden
- Muskelkrämpfe
- Magenschmerzen
- Schüttelfrost
- Verstopfung
- Kopfschmerzen
- Blutdruck sinkt
Fazit: Das Heilfasten stellt eine sehr intensive Methode des Fastens dar, bei der vollständig auf Nahrung verzichtet wird und dem Körper lediglich Flüssigkeit zugeführt wird. Wenn du dich für eine Heilfasten-Kur entscheidest, dann solltest du diese unter ärztlicher Begleitung durchführen, damit deine Gesundheit auch stets im Fokus steht.
Viel Spaß!