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Maria vom Heil-Yoga im Interview

Maria vom Heil-Yoga im Interview
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Heute möchte ich euch Deutschlands führende Expertin im Heil-Yoga® vorstellen.


Heil-Yoga

Stell dich doch einmal bitte kurz vor. Woher kommst du, was machst du beruflich?
Mein Name ist Maria Dieste, ich lebe in einer Partnerschaft mit meinem Lebensgefährten in Rüthen, dem Tor zum Sauerland, bin Mutter von 3 erwachsenen Söhnen. Ich bin Ausbilderin für Heil-Yoga, Expertin für Yoga bei Beschwerden und seit dem Jahr 2000 selbständig tätig. Yogalehrende und Betroffene erhalten bei mir Wissen und Kompetenz im Umgang mit Beschwerden sowie Anleitung zur Selbsthilfe und präventiven Gesunderhaltung.

Heil-Yoga

Du bist die Gründerin von Heil-Yoga. Was kann man sich unter Heil-Yoga vorstellen?
Im Heil-Yoga® dreht sich alles um Yoga bei Beschwerden.
Nachdem ich mich selbständig gemacht habe, bot ich zunächst Kurse an, an denen viele Teilnehmer mit den unterschiedlichsten Beschwerden teilnahmen. Ich musste immer wieder flexibel darauf reagieren, die Übungen anpassen, abwandeln, oder im Kurs individuelle Übungen geben. Irgendwann kam ich auf die Idee Kurse gezielt für bestimmte Beschwerden anzubieten. Damals begann ich mit Kleingruppen zum Thema Inkontinenz und Prostatabeschwerden. Im Moment biete ich in meinen eigenen Räumen Kurse an wie „Yoga für den Rücken“, „Yoga für die Gelenke“. Die Kurse sind gut ausgebucht und die Kunden haben gute Erfolge.

Teilnehmer kontaktieren mich von weit her bei Beschwerden wie Inkontinenz, Prostata, Organbeschwerden, Herzkreislaufproblemen und vielen anderen Symptomen.
Mittlerweile bin ich Expertin für Yoga bei Beschwerden, weil ich den Menschen gezielt und individuell Hilfe zur Selbsthilfe zur Gesunderhaltung gebe und ihnen damit die Verantwortung für ihre eigene Gesundheit übertrage. Ich vermittle ihnen Übungen, die sie für sich in den Alltag integrieren können. Damit aktivieren sie ihre natürlichen Selbstheilungskräfte, die in jedem Menschen vorhanden sind.

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Mich hat damals das Bild der „heilen Mitte“ sehr fasziniert. Aus der heilen Mitte zu leben ist für mich seitdem ein großes Anliegen für mich und die Menschen. Daraus entstand dann der Begriff „Heil-Yoga® Maria Dieste“, den ich 2009 sofort schützen ließ.
Ich konzipierte eine 8-teilige Ausbildung zur Heil-Yoga® Intuitionstrainerin. Diese Ausbildung ist gedacht für Yogalehrende oder Heilpraktiker und Physiotherapeuten die mit Heil-Yoga gezielter mit ihren Teilnehmern arbeiten möchten und spezielle Yogaprogramme entwickeln wollen. Sie ist auch geeignet für Betroffene, die mehr Wissen über sich, Ihren Körper und den Umgang mit Beschwerden erlangen möchten.

Sie sollen befähigt werden gezielter auf die unterschiedlichen Beschwerdebilder eingehen zu können und genau das, was ich auch tue, nämlich in Kleingruppen oder in Einzelarbeit Yogaübungsprogramme zu erstellen für die Betroffenen. Damit haben sie die Möglichkeit ebenfalls gezielter mit den Menschen zu arbeiten, sich auf dem großen Markt der Yogalehrenden besser zu positionieren und sich eine neue Einnahmequelle zu erschließen. In den Seminaren der Ausbildung, die auch einzeln gebucht werden können, beziehe ich mich zunächst auf Beschwerdebilder in den einzelnen Körperbereichen. Wie zum Beispiel das Becken, die Organe, Schultern, Nacken, Herz, Beine und so weiter.
Ich vermittle anatomische Prinzipien, wie der menschliche Körper von der Natur her gedacht ist und funktionelle Bewegungsgrundsätze.

Dann schauen wir uns an, welche Fehlhaltungen und Abweichungen von der natürlichen Norm geschehen können und wie ich mit Hilfe der Yogaübungen wieder in die natürliche Grundstruktur komme. Genauso analysieren wir die gängigen Beschwerden daraufhin, welche Ursachen zu dieser Abweichung des Körpers geführt haben. Sind es Körperfehlhaltungen oder hinderliche Gewohnheiten im Alltag? Sind es ungute Denk- und Verhaltensmuster, die den Menschen beschweren? Sind es Grundbedürfnisse die nicht erfüllt werden, so dass der Mensch unzufrieden und unglücklich ist?

Körper Botschafter der Seele

Für mich ist der Körper Botschafter der Seele. Also schauen wir uns auch die seelischen Grundbedürfnisse an und sorgen für deren Erfüllung. Wir beleuchten ebenfalls die energetischen Prinzipien. Wie das Energiefeld des Menschen beschaffen ist und wie ich die Lebensenergie bei Blockaden, zum Beispiel über Körperübungen und Atemlenkungen, wieder in den Fluss bringen kann.

Die östliche Yogalehre und Philosophie ist dir sehr wichtig. Kannst du uns ein bisschen mehr zu der östlichen Yogalehre berichten?
Für mich ist Yoga ein spiritueller Entwicklungsweg! In den uralten Schriften des indischen Weisen Patanjali, der vor etwa 2000 Jahren in Indien lebte, finden wir die Definition des Yoga:

„Yoga ist das zur Ruhe kommen und Stillwerden des Geistes. Dann scheint in uns die Fähigkeit auf, etwas vollständig und richtig zu erkennen.“ Yoga verbindet mich mit meinem Wesensgrund.

Für mich ist dieser Wesensgrund meine Seele oder meine heile Mitte. Der tiefste Kern in mir, der unendlich und unsterblich ist, der mich „Heil-Sein“ lässt. Diese Seele lebt in meinem Körper und drückt sich in mir und durch mich aus.
Diese Erkenntnis erhielt ich damals bereits, als ich das erste Mal mit Yoga in Berührung kam. Meine tiefste Sehnsucht wurde mir bewusst: Wieder in Kontakt zu kommen mit dieser Seele in mir und ihr zu folgen.

Yoga bietet mir einen allumfassenden Weg! Patanjali, beschreibt in den Yogatexten (Sutren) einen 8-stufigen Weg. Diese acht Glieder greifen eng ineinander und verhelfen aktuell, in der heutigen Zeit, zu einer allumfassenden Sichtweise auf das eigene Leben zu gelangen, sich mit seinen eigenen Bedürfnissen, seinen Werten, seinem Lebenssinn auseinanderzusetzen. Die Körper-, Atem-, und Entspannungsübungen verhelfen dem Geist zu innerer Ruhe, so dass die Lebensregeln der Yamas und Niyamas innerlich reflektiert werden können.

Dies wirkt sich wohltuend auf die äußeren Lebensumstände aus und das Leben gelangt so mehr und mehr in die natürliche „Lebensordnung“! Yoga gibt mir die Möglichkeit, in ein Gleichgewicht zwischen Innen- und Außenwelt zu gelangen. Wenn ich so aus meiner eigenen Mitte heraus lebe, in Verbindung mit meiner Seele. Dann erfüllt mich das zutiefst!
Mir ist die Philosophie im Yoga sehr wichtig! Ich habe mich bereits ganz zu Anfang meines Yogaweges intensiv mit den Yamas und Niyamas beschäftigt.

Die Yamas und Niyamas – das heißt die ethischen und moralischen Grundsätze des Yoga sind meiner Meinung nach auch heute noch allgemeingültige Werte und Prinzipien, die es im Alltag zu üben gilt.

Wenn ich zum Beispiel das Yama Sayta: Wahrhaftigkeit bzw. Offenheit nehme und es in meinen Alltag integrieren will, dann gilt es dabei zu schauen, wie ehrlich bin ich mir selbst gegenüber und wie ehrlich bin ich in meinem äußeren Denken, Handeln und tun. Bin ich authentisch und erlaube ich es mir, auch meine Schwächen zu zeigen? Drücke ich offen aus, was ich denke und fühle? Auch Ahimsa was Gewaltlosigkeit bedeutet, kann ich leicht in meinen Alltag integrieren, wenn ich mich frage: Wo tue ich mir Gewalt an, in dem ich mich zu etwas zwinge, was nicht mir entspricht? Wie gehe ich mit den Menschen in meinem Umfeld um? Wie ist die Einstellung zu mir selbst? Bin ich in Frieden mit mir und meiner Umwelt?

Ich erinnere mich dabei immer an meine Ausbildungsleiterin, die mir das sozusagen mit in die Wiege als Yogalehrerin gelegt hat. Sie betonte immer, dass es wichtig sei, Yoga im Alltag zu leben.

Du hast ein Buch Hüftarthrose: Vorbeugen und behandeln mit Heil-Yoga rausgebracht. Möchtest du uns ein bisschen was dazu erzählen?

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(Stand von: 18. April 2024 20:15 - Details
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Mein Körper war sehr lange Zeit mein Lehrmeister! Vor einigen Jahren hatte ich selber heftige Schmerzen in meinem linken Hüftgelenk. Nach der Diagnose „Coxarthrose“, was „Verschleiß im Hüftgelenk“ bedeutet, habe ich mich darüber intensiv informiert. Wie ist es dazu gekommen? Welche innere Ursache steckt dahinter? Was kann ich selber tun, damit es meiner Hüfte besser geht. All diese Erkenntnisse und Erfahrungen beschreibe ich in dem Buch. Das Herz des Buches ist ein 30 tägiges Übungsprogramm.

Hier stelle ich die Hauptbedürfnisse der Hüfte wie Sicherheit, Fortschritt und Weiterkommen, Leichtigkeit und Lebensfreude in den Vordergrund und gebe Impulse, damit sie in den unterschiedlichen Lebensbereichen täglich bedient und erfüllt werden. Bevor ich darüber geschrieben habe, habe ich das über einen längeren Zeitraum selber ausprobiert und meiner Hüfte geht es seitdem sehr viel besser. Die Schmerzen sind verschwunden! Das Buch ist nicht nur für Menschen mit Hüftproblemen geeignet, sondern auch für Menschen, die genau diese Themen gern intensiv bearbeiten möchten!

Wie hat Yoga dein Leben beeinflusst?
Im Alter von 31 Jahren war ich in einer tiefen Lebenskrise. Meine drei Kinder waren noch sehr klein. Ich litt unter Depressionen, war ständig krank und kraftlos und sah für mich keinen Sinn mehr in meinem Leben. Ich hatte alles erreicht, was ich mir jemals erträumt habe und war trotzdem total unglücklich!

In einer Anzeige in meiner Tageszeitung wurde ein Yoga-Wochenendseminar ganz in meiner Nähe angeboten. Das weckte etwas in mir und ich meldete mich dazu an. Die Yogalehrerin erzählte viel von der Philosophie des Yoga und die Übungen und geführten Ruhephasen holten mich wie aus einem Trauma heraus.

Voller Elan und neuer Begeisterung nahm ich anschließend an einem Yoga Kurs bei ihr teil. Ich war sehr neugierig und habe die Dame nach den Stunden gelöchert mit Fragen. Irgendwann riet sie mir, doch eine Ausbildung zur Yogalehrerin zu machen, um Yoga noch mehr in der Tiefe zu begreifen. Das nahm ich sehr gerne. Bevor ich die Ausbildung begann, übte ich Yoga täglich für mich zu Hause.

Bereits während meiner Yogalehrer-Ausbildung leitete ich Kurse für den Kneipp Verein. In meinen Kursen begegneten mir überwiegend Teilnehmer mit Rückenleiden, Hüft- und Knieschmerzen, Schulterschmerzen und vieles mehr. Nach der Ausbildung hatte ich das Gefühl: ich weiß noch viel zu wenig über die Anatomie, über die Abwandlung der Asanas, wenn Menschen körperliche Probleme hatten. Mein Hauptanliegen direkt nach der Ausbildung war dann, mehr Wissen zu sammeln, um Sicherheit zu erlangen im Umgang mit den Beschwerden der Kursteilnehmer und um den Menschen Hilfestellung geben zu können.

Ich besuchte jahrelang vielfältige Aus- und Weiterbildungen, in denen ich neue Erkenntnisse und Wissen sammelte. Ich hatte das Glück wirklich tollen und kompetenten Lehrern zu begegnen.

So habe ich durch Yoga meine eigenen körperlichen Beschwerden lindern können und viel daraus gelernt. Diese Erfahrungen und das erlangte Wissen gebe ich heute in Kursen, Seminaren, Ausbildungen und Einzelsitzungen weiter. Yoga ist für mich Sinn und Lebensinhalt geworden. Ich verdanke dem Yoga sehr viel!

Vielen Dank, liebe Maria für das Interview! Wenn du mehr von Maria wissen möchtest, schau doch mal auf Ihrer Webseite https://heil-yoga.de/ oder folge ihr bei Facebook.

Namaste
Yogablog Ganzwunderbar

 

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