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Yoga und Ayurveda: Ein unschlagbares Team

Yoga und Ayurveda
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Gastbeitrag von Stefan Geisse, Induality


Unsere Zeit ist dominiert von Stress. Zeitdruck, viel zu viel Aufgaben, das Verschwimmen von beruflicher und freier Zeit, Multimedialität.
Es gibt scheinbar unzählige Gründe, warum wir gestresst sind. Doch der Hauptgrund ist meines Erachtens ein anderer:
Wir machen uns den Stress selber.

Yoga und Ayurveda: Wir leben nicht entsprechend unserer Konstitution

Auf der Jagd nach Anerkennung und Bestätigung verlieren wir sehr schnell etwas Wichtiges aus den Augen: Nämlich uns.
Wir leben nicht mehr unser Leben. Sondern oft das von anderen, die Ihre Erwartungen auf uns projizieren. Im Beruf, in der Partnerschaft, im Freundes- und Bekanntenkreis. Dabei kommen unsere erbeigensten Bedürfnisse zu kurz.

Yoga und Ayurveda: Jeder Mensch ist einzigartig

Die Natur ist faszinierend. Und so auch der Mensch. Wir sind alle einzigartige Individuen mit entsprechenden Stärken und auch Bereichen, die uns nicht so liegen. Das spüren wir intuitiv und erfahren es auch alltäglich. Was den einen zu Höchstleistungen anspornt, stresst den anderen unglaublich. Der eine liebt Rohkost, andere bekommen starke Verdauungsprobleme. Der Partner steht gerne früh auf, während ich gerne noch ein, zwei Stunden länger liegen bleibe.

Yoga und Ayurveda: Mit dem Ayurveda die individuelle Stärke wiederfinden

Vielfach lese ich wundersame Dinge in all den gutgemeinten Rat-Schlägen, vermeintlichen Expertentipps, neuesten Forschungsergebnissen. Die und die Wunderfrucht für das und das Problem. Dieses und jenes Verhalten für den Erfolg, die Gesundheit, das erfüllte Leben schlechthin.

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Yoga und Ayurveda: Das Leben ist nicht so einfach und eindimensional

Sie alle haben irgendwie recht, scheitern jedoch oft an einem Detail: Sie verallgemeinern und vernachlässigen das Individuum. Sie vernachlässigen die individuelle Konstitution und den daraus abgeleiteten Stärken und Potentialen des einzelnen Menschen.

Mit Yoga und Ayurveda wieder zu sich selbst finden

„Ayur“ bedeutet Leben, „Veda“ kann übersetzt werden mit  „Wissen“. Man  versteht darunter die Intelligenz der Natur, die die vielfältigen Phänomene im Universum und auch in den Milliarden von Zellen unseres Körpers steuert. Dieses vermeintlich abstrakte Wissen steht jedem Menschen auf seiner innersten Bewusstseinsebene zur Verfügung steht (im Yoga als Buddhi oder Vijnanamaja Kosha bezeichnet). Der Kontakt mit diesem tiefen Bereich unserer eigenen Basis – die Verbindung zu uns selbst – bietet die Voraussetzung für die Erhaltung und Wiederherstellung von Gesundheit.

Yoga und Ayurveda: Svastha – Ganzheitliche Gesundheit

Gesundheit ist im Ayurveda viel mehr als unsere westlicher Ansatz der die Abwesenheit von Krankheit in den Vordergrund stellt („Die Vorsorgeuntersuchung war ohne Befund, ich bin gesund!“). Die Sanskritwörter zeigen den wahren Kern, worauf es meines Erachtens im Yoga und Ayurveda ankommt:
Im Selbst (sva) verweilen (stah).

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Yoga und Ayurveda: Die eigene Konstitution erkennen und leben

Wenn ich also erkenne, wer ich wirklich bin und was meine individuelle Konstitution ist, kann ich entsprechend meinen Bedürfnissen und Eigenheiten leben.
Sehr stark vereinfachte Beispiele machen dies deutlich:
Bei uns im Westen am bekanntesten ist die Drei-Dosha-Lehre des Ayurveda: Vata, Pitta, Kapha“. Es sind die Grundprinzipien, die jeden Lebensprozess  steuern, nämlich Bewegung, Informationsverarbeitung (Vata), Verdauung, Energie (Pitta) und Stabilität, Zusammenhalt (Kapha)“.

Jeder Mensch ist eine Mischung dieser Funktionsprinzipien

So sind Menschen mit einem dominanten „Vata-Prinzip“ ständig in Bewegung – geistig und körperlich. Sie neigen zu Unregelmäßigkeit, Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen, kalten Händen und Füßen, einer trockenen Haut und Verstopfung. Pitta-dominante Menschen haben viel Hitze und Energie, ein gutes Verdauungssystem, einen scharfen Intellekt, klare Lebens- und Aktivitätspläne und die Neigung zu hitzigen Emotionen. Kapha-Dominanz bedeutet Ruhe, Ausgeglichenheit, Stabilität, auch Trägheit mit einer Tendenz zu Übergewicht.

Seiner Urnatur entsprechend leben und Yoga praktizieren

Ein feuriger Pitta-Mensch voller Energie aber auch der Tendenz zur Aggression und Säure benötigt eher Kühlung, Liebe aber auch die berufliche Herausforderung (ohne sich dabei zu überfordern!). Während jemand bei dem eher das schwere, klebrige und kühle Wasser- und Erde-Element überwiegt (Kapha) mehr Feuer in seiner Nahrung und Leben benötigt. Sonst klebt er fest und wird noch träger. Dies hat somit auch Einfluss auf die Ernährung samt der zu bevorzugenden Nahrungsmittel, Gewürze, Kräuter und Zubereitungsformen. Als auch auf die Art und Weise, wie ich Yoga praktiziere.

An die Konstitution angepasste Yogapraxis

In meiner Tätigkeit als Yogalehrer beobachte ich regelmässig, wie die vorherrschende Konstitution die Art und Weise, wie Yoga von den einzelnen Schülern praktiziert wird, beeinflusst.
Ist der Schüler nicht bewusst und hat keinen Zugang zu seiner Vijnanamaja-Kosha, neigt er dazu, seinem vorherrschenden Dosha die Führung zu überlassen (Dosha bedeutet wörtlich übersetzt Störung).

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Yogapraxis für feurige Pitta-Typen

Jemand der bereits viel Feuer (Pitta) in sich trägt, neigt daher sich regelmäßig zu überfordern. Asanas werden zu stark forciert gehalten, der Atem stockt schneller.
Hier übe ich mit dem Schüler mehr Weichheit und Sanftheit in der körperlichen Asana-Praxis (YS 2.46: sthira sukham asanam!). Aber auch sanftes Pranayama mit Bhramari, kühlendes Candra Bhedana und Betonung de Ausatmung. Gleichzeitig achte ich darauf, dass der Schüler seine überschüssige Energie abbauen kann – in einem geführten und kontrollieren Prozess. Diese Menschen können sonst nicht in die Ruhe kommen, „nur“ Meditieren wäre erfolglos.

Yogapraxis für nervöse Vata-Typen

Ist das Luft und Äther-Element zu stark ausgedehnt, bringe ich den Schüler auf die Erde zurück. Lang gehaltene Standhaltungen mit tiefem gleichmässigem Atemfluss wie Virabhadrasana 1 und 2 oder Tadasana wirken Wunder. Zudem habe ich sehr gute Erfahrungen mit dem Rezitieren der Bhagavad Gita, Patanjali Yoga Sutras und (einfachen!) Mantras (z.B. So-Ham). Dies fokussiert und beruhigt den zerstreuten Vata-Geist, schenkt Wärme und Liebe. Eigenschaften, die dieses Dosha dringend benötigt!

Yogapraxis für träge Kapha-Typen

Ist zu viel schwere Erde und Wasser im Körper, neigt der Mensch zu Trägheit und halbherziger Yogapraxis. Solche Schüler bringe ich mit intensiver Atmung und fordernden Asanas mit aktivierten Muskeln an Ihre Grenzen – ohne sie zu überfordern und demotivieren. Ein schmaler Grat, denn oft geht zuviel Kapha mit Tamas, der dunklen, trägen geistigen Qualität einher. Nicht selten kommen daher Kapha-dominierte Menschen nicht mehr in meine Praxis, da sie es gerne bequem haben und Hindernissen aus dem Weg gehen. Hier lohnt es sich, explizit die Ernährung mit einzubeziehen und auch hier mehr Feuer und Leichtigkeit ins Leben zu bringen!

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Individuelle Yogatherapie und Ayurvedische Beratung mit Stefan Geisse

Stefan Geisse hat nach langen Jahren in der Wirtschaft zu seiner Bestimmung gefunden. Als Ayurvedischer Ernährungs- und Lebensstilberater, zertifizierter Gesundheitscoach (IHK) und Yogalehrer ist er auch in der individuellen Yogatherapie und als psychologischer Berater (REAA) tätigt. Er hat seine Ausbildungen u.a. von Remo Rittiner, dem international bekannten Yogatherapeuten, Kerstin Rosenberg, Prof. Dr. S. N. Gupta, Dr. Vaidya Ram Manohar und Prof. Dr. Mittwede erhalten. Neben Klosteraufenthalten, Yogaferien auf Mallorca bietet Stefan das lange Yoga- und Ayurveda-Wochenende im Allgäu an: 1. – 4. September 2016. Informationen und Anmeldungen zum Yoga- und Ayurvedawochenende findest du auf seiner Webseite.

Wenn du an weiteren tollen Yogareisen auf der ganzen Welt interessiert bist, dann schau doch mal bei bookyogaretreats vorbei.
Vielen Dank, lieber Stefan, für diesen mal wieder sehr informativen Beitrag!

Du weißt nicht genau, welcher Ayurveda-Typ du bist. Dann mache hier deinen Konstitutionstest.
Namaste

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